Freitag, 18. April 2008

Fasten lindert bei Mäusen erheblich die Nebenwirkungen einer Chemotherapie

Eine Studie mit Mäusen zeigte, dass diejenigen Tiere, die einige Tage vor der Chemotherapie nichts zu essen bekommen haben signifikant weniger an den für die Chemotherapie typischen Nebenwirkungen litten, als diejenigen Mäuse, die ganz normal ernährt wurden. Ein Teil der normal ernährten Mäuse ist sogar an den Auswirkungen der intensivierten Chemotherapie gestorben.
Forscher vermuten, dass gesunde Zellen sich während einer Fasten-Kur in eine Art Winterschlaf versetzen können und dabei unempfindlicher gegenüber Zytostatika werden. Die Tumorzellen im Körper der Mäuse hingegen kennen offenbar diesen Dämmerzustand nicht und sie reagierten trotz des Fastens wie bisher auf die Chemotherapie. Falls es beim Menschen ebenso funktioniert, könnte man den Patienten höhere Dosen von Zytostatika verabreichen, während die Belastung für den gesunden übrigen Organismus geringer ausfallen würde.

Link zum Artikel (Spiegel, 01.04.2008)


Valter Longo der USC hat in Versuchen festgestellt, dass wenn gesunde Zellen keine Nährstoffversorgung mehr erhalten, sie dann aufhören sich zu teilen und gegenüber Stress resistenter werden. Das macht sie unanfälliger gegenüber der Chemotherapie. Da Krebszellen dagegen nicht normal auf ihre Umwelt reagieren, verschafft ihnen der Mangel an Nährstoffen vor den Zytostatika keinen Vorteil.
Der Effekt trat nach 48 bis 60 Stunden des Fastens vor der Chemoterapie bei den Labormäusen auf. Von diesen 28 fastenden Mäusen starb eine Maus, bei der für einen Menschen 3-fach überdosierten Maximal-Menge an Zytostatika. Von den normal-ernährten Mäusen starben hingegen 20 von 37.
Würde dieser Effekt auch nur annähernd ebenso beim Menschen auftreten, dann böte das bahnbrechende und neue Behandlungsmethoden gegen Krebs.
Dieses Jahr sind klinische Studien mit Patienten geplant, um die Auswirkungen des Fastens bei einer Chemotherapie-Behandlung auszuwerten.

Link zur LA Times


Fasten gegen Krebs

01.04.2008

Studie an Mäusen zeigt: Hungern unterstützt die Wirkung von Chemotherapien

Hungern kann die Effizienz einer Chemotherapie verbessern, haben US-Forscher entdeckt. Dahinter steckt ein ungewöhnlicher Effekt: Die Fastenperiode macht nicht etwa die Krebszellen anfälliger, sondern schützt vielmehr die gesunden Zellen vor den schädlichen Auswirkungen der Chemotherapie. Dank dieser neuen Erkenntnis könnten gängige Krebstherapien bald deutlich verbessert werden, hoffen die Entdecker um Valter Longo von der Universität von Südkalifornien in Los Angeles. Bei Mäusen ist es dem Forscherteam bereits gelungen, die Überlebensrate nach einer Chemotherapie beträchtlich zu steigern. Für menschliche Zellen haben die Wissenschaftler ebenfalls Belege, dass Nahrungsentzug die Resistenz gesunder Zellen erhöht. Erste klinische Studien sollen bald folgen.

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